Hier bewegt sich was - 5. Kinder- und Jugendlager des 4. Zuges
Vom 06.07. bis 08.07.2018 fand das lang ersehnte fünfte Kinder- und Jugendlager des 4. Zuges der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Trebbin in Kliestow statt.
Am Freitag pünktlich um 15:00 Uhr wurden den Kids die Tore zum Jugendlager eröffnet. Bereits am Eingang warteten neue FF-Uniformen und Shirts auf einen Abnehmer – so konnten die jungen Kameraden und Kameradinnen gleich ordentlich ausgestattet loslegen. Nach der obligatorischen Einweisung und Belehrung der Kinder und Jugendlichen im Alter von 8 bis 15 stand fortan der Aufbau der eigens mitgebrachten Zelte auf dem Programm. Während in den zurückliegenden Jahren häufig kleine Ein-Mann-Zelte vorzufinden waren, hatten viele Orte scheinbar in ihre Jugendwehr investiert, denn nun waren vor allem große Gruppenzelte aufgebaut worden.
Nachdem die erste Aufregung über den Lagerbeginn verflogen war, ging es nun feuerwehrtechnisch zur Sache: so wurde den Kindern und Jugendlichen in Form einer kindlich verständlichen Präsentation die Hilfeleistung der Feuerwehr nähergebracht. Viele Kinder zeigten sich hier erstaunt, denn oftmals wird die Feuerwehr nur als Retter und Helfer bei Bränden gesehen. Verkehrsunfälle, Tragehilfen und vieles mehr gehören jedoch ebenso zu den Tätigkeiten einer Wehr wie Brandeinsätze. Kamerad Maik Kolberg veranschaulichte an Hand einfacher Darstellungen wie sich die jungen Kameraden und Kameradinnen im Falle des Falles verhalten sollten. Einsätze bringen immer Gefahren mit sich: so erhielten die Kinder und Jugendlichen im zweiten Teil des Unterrichts wichtige Aspekte an die Hand, die sich aus Unfallverhütungsvorschriften und der Feuerwehrunfallkasse ergeben.
Nach Badetour an den Kliestower See und einer Stärkung zum Abendbrot stand das gemütliche Beisammensein an der Feuerschale, bei Knüppelteig und Marshmallows im Focus.
Für Samstag war ein Stationslauf quer durch Kliestow mit insgesamt sieben Stationen geplant, die von den Jugendbetreuern bereits am frühen Morgen vorbereitet wurden. Nach dem Frühstück konnten die jungen Teilnehmer dann die verschiedene Stationen besuchen.
So befasste sich die erste Station von unseren Kameraden Peter Lubahn und Burkhard Götze mit der Historie der Feuerwehr. Wie entstand sie? Wie hat sie sich entwickelt? Und vor Allem: Wie hat man damals überhaupt gelöscht? Das waren Fragen, die anschaulich und praxisgerecht beantwortet wurden. Mit Hilfe der alten Handdruckspritze aus dem Jahr 1934 konnten sich die Kids auch selbst probieren und stellten fest, dass zum damaligen Zeitpunkt durchaus eine gute Kondition zum Wasser pumpen von Nöten war.
An der zweiten Station wurde den Kindern und Jugendlichen durch Kamerad Veit Hofmann und Robert Eberwein eindrucksvoll gezeigt wie modern Löschfahrzeuge heutzutage ausgerüstet sind. Mit einem wahrhaft riesigen Fahrzeug: einem Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 10 von Rosenbauer, sahen die Kids wie umfangreich die Feuerwehrausrüstung sein kann. Allein ein Rad dieses Fahrzeugs war so hoch wie ein Kind im Alter von 13 Jahren!
Praxisnah konnten die jungen Kameraden und Kameradinnen an der Station von Guido Wollschläger und Franz Bötsch den taktischen Innenangriff bei einem Brand unter zu Hilfenahme von Pressluftatemgeräten üben. Eigens dafür wurde ein Raum präpariert, der mittels einer Nebelmaschine ein verqualmtes Objekt darstellte. Die im Objekt verschollene Person wurde von den Kindern trotz Dunkelheit und fehlender Sicht aber immer gefunden – eine sehr gute Leistung aller!
Da Hauptthema des diesjährigen Kinder- und Jugendlagers die „Hilfeleistung“ war, wurde an der Station von Dennis Neese und Michael Haase veranschaulicht, was es bedeutet als Kamerad oder Kameradin bei einem Hochwasser zu helfen. Neben theoretischen Inhalten, war der Praxisbezug am Wichtigsten: so füllten die Kids Säcke mit Sand, reichten diese in Form einer Menschenkette weiter und bauten so schließlich einen Damm, der das Ein- bzw. Austreten von Wasser verhinderte.
Ein großer Dank gilt Kommissar Olaf Lehnhardt von der Polizei für seine Unterstützung zum Jugendlager! An seiner Station zeigte er spannend beschrieben auf, welche Aufgabe die Polizei hat, wie das mitgebrachte Polizeifahrzeug aufgebaut ist und wie eine Spurensicherung verläuft.
Mit viel Spaß bei der Sache zeigte Kamerad Ronny Hidde sein Fachwissen an der Station Rettungsdienst und gab den Kindern Hinweise, wie man sich als Helfer bei Notsituationen verhalten sollte. Zwar klappte dass Herrichten der stabilen Seitenlage bei einem ausgedachten Opfer nicht immer auf Anhieb, aber die Ergebnisse dessen brachten doch vielen ein breites Lachen ins Gesicht – teilweise skurril waren die finalen Liegepositionen in der Seitenlage.
Eigens aus Storkow vom Kampfmittelbeseitigungsdienst angereist war Jens Conrad, der an seiner Station das Tauchen vorstellte. Sowohl neumoderne, als vor allem auch ältere Modelle von Tauchglocken und Anzügen wurden hier präsentiert. Die Kinder und Jugendlichen waren beeindruckt vom Material und den Ausführungen an dieser Station, die am Kliestower See aufgebaut wurde.
Nach knapp fünf Stunden Geländelauf sowie Wissensaufnahme und einer notwendigen entsprechenden Ruhephase wurde mit einem witzigen Spiel begonnen. Ein wichtiges Hilfsmittel der Feuerwehr bei Verkehrsunfällen ist Trennwerkzeug in Form von Schere und Spreizer. Mit diesem hydraulischen Rettungsgerät galt es nun äußerst sensibel umzugehen, denn die Aufgabe lautete: „Bringe ein rohes Ei von einer Pylone zur Anderen ohne dass es zerdrückt oder beschädigt wird. Nutze hierfür ausschließlich das hydraulische Rettungsgerät.“ Fortan versuchten sich die Teilnehmer in dieser Übung und tatsächlich hatten einige junge Kameraden und Kameradinnen das nötige Gefühl um diese Aufgabe zu bewältigen.
Nach dem leckeren Rührei-Abendbrot stand Spaß und Spiel auf dem Programm. Zum späten Samstagabend war eine Nachtwanderung vorbereitet und verlangte den Kindern und Jugendlichen doch einiges an Gruselpotential ab.
Am Sonntag, dem letzten Lagertag, wollten die jungen Teilnehmer scheinbar etwas länger schlafen. Erst nach einem Hupkonzert öffneten sich langsam die Zelte. Der morgendliche Duft nach frischen Brötchen schien dann aber doch sehr schnell zu wirken und rasch war die Anstrengung des Vortags vergessen und der Tag konnte mit einem tollen Frühstück starten.
Pünktlich zu zehn Uhr konnten die Kids in vier eingeteilten Gruppen das Gelernte des Wochenendes anwenden: Lea Schmidt-Kunter hatte vier unterschiedliche Einsatzszenarien vorbereitet, die von den Kids abgearbeitet werden sollten: so befasste sich ein Einsatz mit dem klassischen Brand, hier mit einem Hausbrand. Ein weiterer Einsatz beinhaltete die Absicherung eines Verkehrsunfalles nebst der zugehörigen Sicherung. Am Kliestower See musste durch die jungen Kameraden und Kameradinnen gezeigt werden, dass das Stichwort „Vermisste Person“ und die zugehörige Suche danach strukturiert und final als Einsatz bearbeitet werden kann. Das vierte Einsatzszenario war schließlich das Auffinden zweier verletzter Personen in einer verqualmten Wohnung.
Kurzum: alle Einsatzszenarien wurden erfolgreich abgearbeitet und die Kinder-& Jugendlichen waren doch sichtlich über ihre eigenen Fähigkeiten erstaunt.
„Ein tolles Lager“,bedankten sich die teilnehmenden Kids vor ihrem Rückweg nach Hause. Bereits bei der Verabschiedung der jungen Zukunft der Feuerwehr wurde ersichtlich, dass das Jugendlager des 4.Zuges zu einem großen Erfolg wurde. Ein besonderer Dank gilt allen Helfern, Unterstützern und Betreuern des vierten Kinder- und Jugendlagers! Ganz Kliestow stand auf dem Kopf – und ganz Kliestow hat geholfen das Lager zu einem Erfolg werden zu lassen!
Ebenfalls gilt dem Edeka Center Specht aus der Potsdamer Straße in Ludwigsfelde unser Dank! Mit einem üppigen Angebot an Kuchen, Brötchen etc. hat diese Spende einfach sehr gut getan!
Hier bewegt sich was – hallt es immer wieder aus den Reihen der Mitglieder des Zuges. Nachdem vor einigen Jahren auch im Kinder- und Jugendbereich eine Zugaufstellung eingeführt wurde, gab es vielerorts anfangs skeptische Stimmen. Umso mehr zogen alle an einem Strang, denn die Kinder- und Jugendwehr des 4. Zuges zeigt sich mit derzeit 40 Kindern stetig wachsend. Wir freuen uns vor Allem auch über die enge Partnerschaft zu Märkisch Wilmersdorf und darüber, dass sie unsere Einladung zur Teilnahme am Jugendlager voller Begeisterung angenommen haben.
Gebührender Dank ist generell jedem der helfenden Betreuer zu zollen. Stellvertretend seien hier vor allem die Jugendbetreuer vor Ort genannt, die Zugjugendwart Michael Haase unterstützen: für Wiesenhagen Kamerad Danny Mehlis, für Christinendorf Bianca Kartheus, für Lüdersdorf Hartmut Hidde und für Kliestow Adrian Gentz.
Wir freuen uns auf das nächste Lager!
Michael Haase
Bild zur Meldung: Hier bewegt sich was - 5. Kinder- und Jugendlager des 4. Zuges